17.12.2019
Erfolg für den S(ch)ichtwechsel in den AWO Spreewaldwerkstätten

Lübbenau/Spreewald. Am Donnerstag, den 24. Oktober 2019 fand im Spreewald der erste S(ch)ichtwechsel statt. 26 Menschen mit und ohne Behinderung haben für einen Tag ihren eigentlichen Arbeitsplatz getauscht. Am bundesweiten Aktionstag beteiligten sich zehn Spreewälder Unternehmen.

„Top, dürfen wir wieder mitmachen?"
"Wir haben uns sehr wohl gefühlt!"
"Ihr habt eine wunderbare Truppe von Beschäftigten.“
Dies sind nur einige Aussagen der Beteiligten am diesjährigen Schichtwechsel. Durchweg alle Unternehmen, welche ihre Sicht auf die Schicht des Anderen tauschten, waren begeistert. Für einige der Beschäftigten aus den AWO Spreewaldwerkstätten ergab sich sogar eine Aussicht auf einen Praktikums- oder Arbeitsvertrag.

Der Aktionstag soll Begegnungen zwischen Menschen ermöglichen, die sich in der Arbeitswelt nicht so häufig begegnen. Menschen mit Behinderungen sind in der Regel noch immer vom allgemeinen Arbeitsmarkt ausgeschlossen. „Viele Unternehmen sind noch nicht offen für Menschen mit Behinderungen. Mit dem bundesweiten Aktionstag Schichtwechsel sollen Mitarbeitende aus Unternehmen und Organisationen die Chance erhalten, Einblicke in Werkstätten und ihre Arbeit zu bekommen und Berührungsängste abzubauen“, so Martin Berg, Vorstandsvorsitzender der BAG WfbM. Gleichzeitig haben Werkstattbeschäftigte die Gelegenheit in Betriebe des allgemeinen Arbeitsmarkts hinein zu schnuppern.

Beim Aktionstag wird deutlich: Werkstätten für Menschen mit Behinderungen bieten inzwischen viele verschiedenen Möglichkeiten zur Teilhabe am Arbeitsleben an. Dazu gehören Arbeitsplätze in der Werkstatt, im Sozialraum sowie in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarkts. Mit diesen verschiedenen Optionen haben Beschäftigte die Möglichkeit, Teilhabe nach Maß zu erfahren. Dass Werkstätten ihren Beschäftigten nicht ausschließlich simple Tätigkeiten anbieten, beweist das breit gefächerte Spektrum der Beschäftigungsmöglichkeiten. Dieses reicht von den Bereichen Verpackung, Garten- und Landschaftsbau, Montage, Reinigung bis hin zum Bereich Küchen und vielem mehr.

Das gesamte Team der AWO Spreewaldwerkstätten bedankt sich herzlichst für die Teilnahme und freut sich schon sehr auf das nächste Jahr.

In der inhaltlichen Ausrichtung der Arbeit mit Menschen mit Behinderung geht es uns darum, ein soziales Umfeld der Arbeit zu schaffen, welches der Förderung und der Erhaltung der Gesundheit dient. Dabei wird ein Klima hergestellt bzw. aufrecht erhalten, in dem Sicherheit, Verlässlichkeit, Vertrauen, Verständnis, Autonomie, Flexibilität und Offenheit herrschen. Der Mensch mit Behinderung ist eine selbstbestimmte Persönlichkeit. Die Beschäftigten werden daher als gleichwertige Gesprächs- und Verhandlungspartner verstanden, die ihren Rehabilitationsprozess so weit wie möglich selbst steuern.