25.07.2019
Den Weg in die Berufswelt geebnet

Dank des Engagements und der Zusammenarbeit der AWO Sozialarbeit an Schulen, dem Landkreis Dahme-Spreewald und dem Oberstufenzentrum Dahme-Spreewald in Schönefeld konnten viele unschlüssige Schülerinnen und Schüler zur Anmeldung für eine Ausbildung motiviert werden und somit den Grundstein für den Weg in die Berufswelt legen.

Auch im Schuljahr 2018/2019 gab es für Schülerinnen und Schüler, welche noch keinen Ausbildungsplatz o. ä. gefunden hatten, die Möglichkeit, sich am Oberstufenzentrum Dahme-Spreewald Abteilung I Schönefeld für die Erfüllung der Berufsschulpflicht anzumelden. Wer bisher kein Praktikum oder andere Bemühungen hinsichtlich seiner beruflichen Orientierung vorweisen kann, ist hierzu sogar verpflichtet. 

Wenngleich kritische Stimmen die Einrichtung einer solchen Klasse ("BFS-G-Klasse" - Klasse zur Erfüllung der Berufsschulpflicht) für überflüssig halten und natürlich auch die Jugendlichen, welche teilweise weite Strecken und drei bis vier Stunden Fahrzeit täglich auf sich nehmen, nicht begeistert sind; der Landkreis hat mit der Einrichtung dieser Klasse ein Instrument geschaffen, um zu verhindern, dass eine Vielzahl junger Menschen im Dschungel der Möglichkeiten verloren geht. Waren es im Vorjahr noch etwa 35 Jugendliche, so betreuten der Klassenleiter und Astrid Gnielka (Sozialarbeiterin der AWO Sozialarbeit an Schulen), in diesem Jahr bereits 50 junge Menschen auf dem Weg in den Beruf. Eine Zahl, die durchaus Herausforderungen bot. Fehlende Abschlüsse, Orientierungslosigkeit und mangelnde Unterstützung waren zumeist die Gründe, weshalb die Schülerinnen und Schüler bisher keinen Ausbildungsplatz gefunden hatten.

Individuelle Begleitung und eine persönliche Ansprache ermöglichten es, das Vertrauen der jungen Menschen, welche häufig eher negative Erfahrungen mit „Schule“ gemacht haben, zu gewinnen und so heraus zu finden, was sie denn wirklich gut können und wo der Weg hinführen soll.

Gemeinsam wurden Bewerbungen geschrieben und in Zusammenarbeit mit dem Projekt „Türöffner – Zukunft Beruf“ Bewerbungstrainings durchgeführt. Zahlreiche Kooperationspartner wurden eingeladen, die Berufsberatung der Agentur für Arbeit stellte Unterstützungsmöglichkeiten vor. Die Ausbildungsbotschafter der IHK sowie Mitarbeitende der Handwerkskammer gaben einen ehrlichen Einblick in ihre Ausbildungsberufe. Die Initiative VerA informierte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über mögliche, individuelle Betreuung durch ehrenamtliche Erwachsene auf dem Weg und während der Ausbildung.

Umliegende Unternehmen, wie Dachser und Höffner boten lebendige Einblicke in diverse Ausbildungsberufe und ihren wohlwollenden Unternehmenskulturen. Auch die Karriereberatung der Bundeswehr informierte sehr differenziert und anschaulich über militärische und zivile Ausbildungsberufe. Die Ausbildungsmesse informierte über zahlreiche Ausbildungs- und Studienberufe und Kompetenztrainer Mario Schulze vermittelte den Jugendlichen, wie sie beim Vorstellungsgespräch sicherer auftreten und mit möglichen Konflikten im späteren Ausbildungsbetrieb souveräner umgehen können.

Nicht zuletzt standen ein Besuch auf dem Waldfriedhof Halbe und ein anschließendes Gespräch mit einem Zeitzeugen an, sowie die Vorführung des Kinofilms „Gundermann“ nebst Podiumsdiskussion mit dem Regisseur Andreas Dresen und Landrat Stephan Loge auf dem Programm. Ein großer Dank gilt dem Jugendreferenten für politische Bildung des Landkreises, Dietmar Schultke.

Alles in allem ist es der AWO Sozialarbeit an Schulen ein großes Anliegen, junge Menschen nicht nur kurzfristig in Ausbildung zu bringen, sondern langfristig gestärkt in die Berufswelt zu entlassen und (nicht nur) für berufliche Krisen fit zu machen. Viele junge Menschen sind in Ausbildung gekommen. Einige sind durch Praktika, Jobs, Vorstellungsgespräche oder Maßnahmen der Berufsberatung sicherer und klarer in ihren Vorstellungen. Manch einer hat Ideen und Pläne probiert und verworfen. Auch das gehört dazu. Aller Anfang ist schwer. An dieser Stelle herzliche Gratulation den Schülerinnen und Schülern, welche ihren Abschluss im Rahmen der BFS-G-Klasse (Klasse zur Erfüllung der Berufsschulpflicht) nachholen konnten. Wir wünschen allen Schülerinnen und Schülern für ihren weiteren Lebensweg alles Gute, Selbstvertrauen und Mut den eigenen Weg zu gehen.

Wir bedanken uns bei allen Partnern für die gewinnbringende Zusammenarbeit! 

Text: Astrid Gnielka/AWO