29.04.2019
Tagespflege, was bedeutet das

Altdöbern. Regina Grindt besucht regelmäßig die AWO Tagespflege „Alte Heimat“ in Altdöbern. Ihre Bekannten fragen oft, was sie dort eigentlich macht.

Viele Menschen haben keine Vorstellung davon, was es bedeutet, eine Tagespflege zu besuchen. Regina Grindt aus Großräschen besucht regelmäßig die AWO Tagespflege „Alte Heimat“ in Altdöbern und wird des Öfteren von ihren Bekannten gefragt, was sie dort eigentlich den ganzen Tag macht. Diese Frage möchte sie mit einem persönlichen Tagesablauf erklären.

„Durch meine Gehbehinderung kann ich keine Spaziergänge vornehmen, war also sehr oft nur in der Wohnung. Ich versuchte, meinen Tagesablauf immer für mich allein zu gestaltet, brauchte für mich einen strukturierten Tagesablauf.“, so Frau Grindt. In einem Gespräch mit Andrea Richter, Case Managerin bei der AWO, erfuhr sie von der Tagespflege in Altdöbern. Ein Schnuppertag ermöglichte ihr, einen Einblick in den dortigen Tagesablauf zu erhalten. Dank eines Fahrdienstes konnte sie um 7.45 Uhr von zu Hause abgeholt werden und wurde direkt zur Tagespflege nach Altdöbern gebracht.

„Hier erwartete mich zunächst eine gemeinsame Frühstückstafel.“ die fürsorgliche Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beginnt dort direkt mit der Kontrolle über das Trinkverhalten. „Das Wasserglas oder die Teetasse werden stets nachgefüllt, es wird sehr darauf geachtet, dass wir regelmäßig und ausreichend trinken.“ Im Anschluss an das gemeinsame Frühstück erfolgt die Zeitungsschau und die Tagesgäste haben die Möglichkeit, sich über das Tagesgeschehen zu informieren. Geschehnisse werden erläutert und die Tagesgäste kommen ins Gespräch, tauschen sich aus. Je nach Wetterlage folgen kleine Spaziergänge, Fahrten zum See, der Besuch von Sehenswürdigkeiten in der Umgebung oder aber Gesellschaftsspiele im Haus, Bastelarbeiten oder Sportliche Betätigungen können je nach persönlichem Interesse wahrgenommen werden.

„Schon ist es Mittagszeit.“, so Frau Grindt weiter. „jede und jeder von uns erhält sein Mittagessen persönlich gereicht, wenn notwendig, auch extra zubereitet.“ Für viele Tagesgäste gehört es im Alltag zu Hause dazu, Mahlzeiten ganz allein einnehmen zu müssen, in der Tagespflege wird Ihnen die Möglichkeit geboten, in Gesellschaft mit Gleichgesinnten zu speisen und anschließend in den bequemen Ruhesesseln oder Rückzugsräumen ihre Mittagsruhe zu halten. „Nach Ablauf der Mittagsruhe lassen wir uns oft den selbstgebackenen Kuchen des Betreuungsteams schmecken. Wir nutzen diese Zeit auch für gemeinsame Meinungsaustausche, singen oder unterhalten uns über Erlebnisse aus Zeiten unserer Kindheit, unseres Lebens und lernen uns so persönlicher kennen.“

Die Tagesgäste der AWO Tagespflege „Alte Heimat“, welche am 15. März 2019 ihren zweiten Geburtstag feiern kann, fühlen sich sehr wohl, wie in einer richtigen Familie. Bei Bedarf, wenden sie sich auch mit persönlichen Problemen an das Mitarbeiterteam und sind dankbar für die Kraft und Zeit, die sich dort für jede und jeden einzelnen genommen wird. „Ich bin nun schon seit März 2018 in der Tagespflege und kann sagen, dass es mir persönlich gesundheitlich sehr gut getan hat und ich die Zeit hier nicht missen möchte. Ich kann jedem den Rat geben, diese Einrichtung zu nutzen, um das „Allein sein“ zu beenden. Ein ganz besonderer Dank gilt Anne Schwember und ihrem Team für die tägliche gut durchdachte und vorbereitete Tagesbetreuung.

Text: Regina Grindt/Jacqueline Weber, AWO