Lübbenau/Spreewald. Die AWO Beratungsstelle für Menschen mit Hörbehinderungen konnte dank einer Fördermittelzuwendung in eine mobile Ringschleifenanlage investieren und nimmt somit am Modellvorhaben „Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität in ländlichen Räumen“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur teil. Unterstütz und gefördert wurde diese Investition durch das BMVI und den Landkreis Oberspreewald-Lausitz.
Induktive Höranlagen, auch Ringschleifen oder Induktionsspulen genannt, übertragen Sprache und Musik über ein elektromagnetisches Feld. Hierzu wird innerhalb des Raumes ein Kabel verlegt, das an einen Verstärker angeschlossen ist. Sprechen die Teilnehmerinnen oder Teilnehmer in Mikrofone, werden die Sprachsignale in das Schleifenkabel übertragen. Innerhalb der Schleife entsteht ein elektromagnetisches Feld, welches mittels einer Induktionsspule im Hörgerät oder in einem Chochlear-Implantat abgehört werden kann. So können beispielsweise Wortbeiträge der Teilnehmer ohne Qualitätsverlust an das Ohr übertragen werden. Nebengeräusche und Raumakustik sind effektiv ausgeblendet.
„Solche technischen Hilfsmittel sind eine wichtige Voraussetzung, um Menschen mit Hörbehinderungen eine vollumfängliche Teilhabe am Leben in der Gesellschaft im Sinne der UN Behindertenrechtskonventionen zu ermöglichen.“ so Jeanette Sidneb, Leiterin der AWO Beratungsstelle für Menschen mit Hörbehinderung.
Das Vorhandensein/Bereitstellen einer mobilen Ringschleifenanlage trägt enorm dazu bei, dass hörgeschädigten Menschen der akustische Zugang zu Informationen und Beratung, sowie die akustische Teilhabe an kulturellen Veranstaltungen gewährt und ermöglicht werden kann.
Am Aktionstag zum Thema Hörgesundheit, welcher am 4. September 2018 im Regine-Hildebrandt-Haus in Lübbenau stattfand, wurde die Ringschleifenanlage erstmalig vorgestellt. Der Fachvortrag des Herrn Rechtsanwaltes Dr. Weber wurde somit auch zu einem „Hör“-erlebnis für Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Hörgeräten und Chochlear-Implantat.
Text/Foto: Jeannette Sidneb/awo