Lübbenau/Spreewald. Zwei Klassen der AWO Beruflichen Schule für Sozialwesen erlebten praxisnahen Unterricht in der benachbarten AWO Kita „Diesterweg" in Lübbenau.
Gemeinsam mit Fachlehrern trafen sich Schülerinnen und Schüler der Fachrichtung Sozialpädagogik des dritten Ausbildungsjahres in der benachbarten AWO Kindertagesstatte „Diesterweg" im Kinderrestaurant. Leiterin dieser Kita ist Janett Neumann. Gemeinsam mit ihrer Kollegin, Anika Jente – beide sind die zwei Sprachpädagoginnen dieser Kita - führten sie die Schülerinnen und Schüler in das Thema „Spracherziehung in der Kindertagesstatte“ ein. Der theoretische Teil, unter Leitung von Frau Neumann, gab wichtige Einblicke von Beginn der Sprachstandstests wie WESPE und KISTE, bis hin zu den neu entwickelten Meilensteinen für alle Kinder ab dem 24. Lebensmonat. Viele der Schülerinnen und Schüler stellten Fragen zum Ampel-System in den Meilensteinen, ein Arbeitsmaterial für jeden Erzieher. Also auch bald eins für die Auszubildenden!
Beobachtet werden in den Sprachtest die Sprachebenen der Lexik, Grammatik, Kommunikation und der Literarität. Im zweiten, und damit dem praktischen Teil, welchen Frau Jente übernahm, wurde den Teilnehmenden der Sprachraum der AWO Kita „Diesterweg" gezeigt. Auch hier nahmen sich die Mitarbeiterinnen Zeit, um verschiedene Sprachmaterialien vorzustellen und Fragen zu beantworten. Dieser Sprachraum ist großzügig mit verschiedenen Handpuppen, Spielen und weiteren Lernmaterialien ausgestattet, so dass die Kinder verschiedenste Möglichkeiten haben, die so wichtige Spracherziehung zu genießen. Weiterhin erklärten Frau Neumann und Frau Jente, die verschiedenen Lernarten, welche beispielsweise über die taktilen oder auditiven Sinneswahrnehmungen angeregt werden.
Darüber hinaus wurde über eigens aufgestellte Experimente, wie z. B. das Anbringen von Sprachanregungen in den Mitarbeiterräumen, welche zu großem Erfolg führte, berichtet. Auch die eigenständige Entwicklung von „Lernhilfen" der Kinder macht Frau Jente sehr glücklich: „Es ist schön zu sehen, was gemeinsam mit den Kindern geschaffen werden kann und dass diese Angebote von allen Erzieherinnen und Erziehern des Hauses genutzt werden.“
Besonders wichtig empfanden die Schülerinnen und Schüler, dass jeder erreichte Meilenstein und Entwicklungsschritt in das Portfolio des Kindes eingetragen wird. So haben auch Eltern oder Großeltern der Kinder immer wieder die Möglichkeit, zu erfahren, was ihr Kind oder Enkel schon alles kann.
Zu guter Letzt berichtete Frau Jente, dass die Sprachförderung gerade in alle Alltagssituationen der Kinder gehört, so wird beispielsweise mit den Kindern beim Anziehen darüber gesprochen, welche Farbe ihre Kleidung hat oder was sie sich gerade anziehen. Jede Gelegenheit ist für eine Sprachanregung geeignet, z. B. durch eine fragende Haltung der Erzieherinnen und Erzieher, aber auch der Eltern.
Die Schülerinnen und Schüler der Klassen E1/13 und E2/13 des AWO Bildungszentrum aus Lübbenau bedanken sich für diese informative und kompetente Einführung in die Spracherziehung, wie sie in der AWO Kita „Diesterweg" gelebt wird. Es war ein tolles Erlebnis mit vielen neuen Aspekten über diese Arbeit.
Text/Foto: Florian Gittig, E1/13/awo