Wildau. Die Handarbeitsgruppe des AWO Seniorentreff aus Wildau strickt für einen Guten Zweck. Das Kinderhospiz der Björn-Schulz-Stiftung nimmt die Spende für Kinder und Jugendliche, deren Diagnose "Unheilbar krank" lautet, entgegen.
Vor gut zwei Monaten suchte Ilona Hoffmann, Clubleiterin des AWO Seniorentreffs in Wildau, dringend Mitstreiterinnen und Mitstreiter für ihren Handarbeitszirkel. Mit drei Frauen begann der Kurs. Inzwischen sind sie schon zu acht. Jeden Donnerstag wird nun gemeinsam gehäkelt und gestrickt. Das ist nicht nur eine Freizeitgestaltung in der Gruppe, sondern dient auch einem guten Zweck!
Der Aufruf des AWO Seniorentreffs: "Wir stricken für eine Kinder-Hospiz-Einrichtung und suchen Unterstützung" musste sich herumgesprochen haben. Denn viele wollten spenden: von Wolle über Süßigkeiten oder sogar selbstgestrickte Sachen. Es gibt zahlreiche aktive Seniorinnen und Senioren und einige von ihnen strickten auch zu Hause fleißig. So kam einiges zusammen: Mützen, Jacken und vor allem viele Söckchen.
Passend zur bevorstehenden Adventszeit wurden die Söckchen liebevoll aufgereiht und mit Süßigkeiten gefüllt, bevor es Anfang November soweit war. Frau Lübbe, eine Mitarbeiterin der Björn-Schulz-Stiftung aus Berlin, kam in den AWO Seniorentreff, um die Spende persönlich entgegenzunehmen und bewunderte die liebevoll zurechtgelegten Geschenke. Die Clubleiterin lud sie und viele der Weihnachtsengel vom Handarbeitszirkel (auch Männer sind erwünscht) zu einer gemütlichen Kaffeerunde ein. Dafür nahm sich Frau Lübbe viel Zeit. Sie berichtete über den unermüdlichen Einsatz ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und vieler ehrenamtlicher Helfer, deren Anteil bei etwa achtzig Prozent liegt.
Sie kümmern sich ambulant um Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, deren Diagnose „Unheilbar krank“ lautet. Nach dieser Diagnose werden die Betroffenen und ihre Angehörigen professionell und kostenlos betreut. Darüber hinaus kümmern sich die Helfer auch insbesondere um die Eltern oder Geschwisterkinder. Sie helfen bei Behördengängen, Arztbesuchen oder sind bei der Durchsetzung ihrer Rechte. Denn nicht jeder hat in so einer Situation die Kraft, alles selbst zu regeln. Was Frau Lübbe erzählte, ging sehr ans Herz. Die Strickfrauen interessierte unter anderem, wie das ihre Mitstreiter alles verkraften. „Es kommt auch so viel Freude zurück“, so Frau Lübbe „und daraus schöpfen wir neue Kraft“.
Bei soviel Engagement folgte die Frage, woran es noch fehlt und was noch benötigt wird - Strickfiguren wären toll! Damit haben die kleinen Patienten etwas in der Hand, woran sie sich in den letzten Augenblicken klammern können. Frau Lübbe zeigte auch ein Bild eines kleinen Mädchens, welches sich sicher über die schöne rotweiße Mütze freuen wird.
Ein schöner, aber auch emotionaler und nachdenklicher Nachmittag ging zu Ende. Sicher war es nicht das letzte Treffen und mit Sicherheit auch nicht die letzte Spende für diese Einrichtung. Jedenfalls wurde viel von dem notiert, was noch gebraucht wird. Vielleicht für die ein oder andere Leserin oder auch Leser, Anregung genug, sich auch beteiligen zu wollen.
(Text/Fotos: Dieter Okroy/awo)