Am 28. September 2024 war der internationale Safe-Abortion-Day. Dieser Tag erinnert uns jedes Jahr daran, wie wichtig es ist, dass Schwangerschaftsabbrüche sicher und ohne unnötige Hürden zugänglich sind. Auch in Deutschland sind Abbrüche weiterhin durch den §218 des Strafgesetzbuches geregelt. Das führt nicht nur zu erheblichen Belastungen für die Betroffenen, sondern stellt auch für Beratungsstellen eine große Herausforderung dar. Deshalb fordern wir: Schwangerschaftsabbrüche müssen entkriminalisiert und die Zugangsbarrieren abgebaut werden.
Die Expert*innen-Kommission der Bundesregierung für reproduktive Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin, bestehend aus 18 Mitgliedern, hat in ihrem Abschlussbericht klar empfohlen, Schwangerschaftsabbrüche zumindest in der Frühphase zu legalisieren. Diese Empfehlung basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und verweist auf menschenrechtliche Verpflichtungen, die eine Legalisierung dringend gebieten.
Unsere Forderung an die Bundesregierung
Handeln statt zögernZum Safe-Abortion-Day 2024 rufen wir die Bundesregierung auf, die Empfehlungen der Expert*innen-Kommission umzusetzen und den Schwangerschaftsabbruch endlich aus dem Strafrecht zu streichen. Die Entscheidung muss auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und menschenrechtlicher Prinzipien getroffen werden – reproduktive Selbstbestimmung darf nicht länger durch strafrechtliche Regelungen behindert werden.
Gemeinsame Kundgebung vor dem Bundesjustizministerium
Am 27. September 2024 haben wir zusammen mit dem AWO Bundesverband und dem Zukunftsforum Familie (ZFF) eine Kundgebung vor dem Bundesjustizministerium in Berlin organisiert. Gemeinsam mit Redner*innen aus der Beratungspraxis haben wir unsere Forderungen direkt an das Ministerium gerichtet. Ein besonderes Zeichen setzten wir mit dem symbolischen Zerplatzen eines Ballons, der mit „§218“ beschriftet war – ein klares Signal für unsere Forderung nach einer gesetzlichen Neuregelung.
Wir sind entschlossen, weiter für die Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs zu kämpfen. Es ist Zeit für eine Veränderung, die Betroffenen den Zugang zu sicheren Abbrüchen erleichtert und das Recht auf reproduktive Selbstbestimmung in Deutschland stärkt.
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