Aufgrund verschiedener Presseartikel über ansteigende Eigenanteile in der stationären Pflege, zuletzt in der Lausitzer Rundschau vom 27. Januar, erklärt der AWO Bezirksverband Brandenburg Süd e. V.:
„Von Jahr zu Jahr verspricht die Politik die grundlegende Umgestaltung der Pflegeversicherung in eine „echte Teilkaskoversicherung“ mit feststehendem Eigenanteil für die betroffenen Menschen. Gleichzeitig werden diese Versprechungen mit der Forderung nach einer besseren Bezahlung von Pflegekräften begleitet“, erläutert Wolfgang Luplow, Geschäftsführer des AWO Bezirksverbands Brandenburg Süd e. V., die Ausgangssituation. „Vergessen wird dabei, dass seit Jahren, spätestens mit der Einführung des einrichtungseinheitlichen Eigenanteils (EEE), jede Erhöhung der Entgelte zu 100 % von den pflegebedürftigen Menschen zu tragen ist, da die Zuschüsse der Pflegeversicherung längst nicht mehr ausreichen. Die letzte Erhöhung des Pflegegelds erfolgte 2017. Seither steigen die Kosten überproportional an“, so Wolfgang Luplow weiter.
„Um die Existenz unserer Häuser zu sichern, und nicht, wie bereits andere große Träger, in Insolvenz zu geraten, mussten auch wir unsere Entgelte den gestiegenen Kosten für Mitarbeitende (Pflegemindestlohngesetz, Tarifabschluss), die etwa 80 % der Gesamtkosten ausmachen, sowie für Sachkosten wie Lebensmittel, Energiekosten, usw., die mit ca. 20 % zu Buche schlagen, anpassen“, ergänzt die Fachbereichsleiterin Pflege & Wohnen und Prokuristin der AWO Wildau GmbH, Elfrun Makowski. „Wir sind uns bewusst, dass diese, von uns nicht beeinflussbaren Faktoren, die in der Summe zu den Kostensteigerungen führen, erhebliche Probleme für die Betroffenen darstellen“, fügt Elke Heinemann, ebenfalls Fachbereichsleitung Pflege & Wohnen Cottbus, hinzu.
„Jeder Bewohnende einer Pflegeeinrichtung des AWO Bezirksverbands Brandenburg Süd e. V. bzw. eines seiner Tochterunternehmen, erhielt fristgemäß ein detailliertes Schreiben, in dem jede einzelne Kostenposition benannt und erläutert wurde“, vervollständigt Simone Friedrich, Fachbereichsleitung Pflege & Wohnen Elbe-Elster.
„Diese Kostensteigerungen betreffen natürlich nicht nur uns, sondern alle Träger von stationären Pflegeeinrichtungen mussten diesen Schritt gehen. Bedingt durch unseren zeitigen Tarifabschluss ist der AWO Bezirksverband Brandenburg Süd e. V. einer der Ersten, der seine Entgelte anpassen muss“, klärt Geschäftsführer Wolfgang Luplow über den zeitlichen Zusammenhang auf. „Die allgemeinen Preissteigerungen betreffen uns ebenso wie die Menschen, die jeden Tag beim Einkauf, an der Tankstelle, oder aber bei den gestiegenen Betriebskosten für ihre Wohnung, damit konfrontiert werden“, so Wolfgang Luplow weiter.
„Unsere Fachbereichsleitungen sowie die Einrichtungsleiter bieten jedoch konkrete Hilfe bei der Beratung zu Hilfsangeboten und Entlastungen an“, informiert die Pflegeexpertin Simone Friedrich.
Der AWO Bezirksverband Brandenburg Süd e. V. sowie seine Tochterunternehmen ist Träger von elf Einrichtungen der stationären Pflege, mit mehreren hundert Bewohnenden. Das Verbandsgebiet umfasst die Gebietskörperschaften Dahme-Spreewald, Teltow-Fläming, Oberspreewald-Lausitz, Elbe-Elster, Cottbus und Spree-Neiße.
Text AWOBBSUED/gwenzel