Kemlitz/Dahme. Die weibliche A-Jugend des TSV Rudow 1888 e. V. aus Berlin verbrachte das erste September-Wochenende 2022, genau zeitlich abgestimmt auf den Saisonstart, in einem vom Regionalen Jugendwerk der AWO Brandenburg Süd unterstützten Trainingslager, im wunderschönen Spreewald.
Das AWO Jugendwerk erhielt auf Initiative von Sven Born, Verantwortlicher des AWO Ferien- und Freizeitzentrums in Kemlitz bei Dahme/Mark, eine Einladung für 11 Mädchen, im Alter von 15 bis 17 Jahren und ihre drei erwachsenen Betreuerinnen und Betreuer, zu einem dreitägigen Besuch. Das Freizeitzentrum befindet sich unmittelbar auf dem Gelände der AWO Reha-Gut gGmbH, einem auf Inklusion ausgerichteten Landwirtschaftsbetrieb, also einem Bauernhof, bei dem Menschen mit Behinderung zusammen mit Menschen ohne Behinderung arbeiten. Bei dem AWO Ferien- und Freizeitzentrum (FFZ) handelt es sich um eine gut ausgestattete Unterkunft, insbesondere für Gruppenreisen und ähnelt sehr einer Jugendherberge, welche perfekt für Klassenfahrten oder Vereinsreisen genutzt werden kann.
Trainiert wurde in einer angemieteten Turnhalle der Stadt Lübben (Spreewald), welche dank zweier ebenfalls von der AWO zur Verfügung gestellten Kleinbusse problemlos in einer halben Stunde von Kemlitz aus erreicht werden konnte. Ferner hatten Diddi Liebchen, Herbergsvater in Kemlitz und all seine fleißigen Helfer*innen, sogar ein Dienstfahrrad organisiert, sodass der Trainer die Strecke für den täglichen Morgenlauf in vertretbarer Zeit erkunden konnte. Es standen ein Gasgrill - für das für Sonntag als Abschluss geplante Grillfest bereit und auch der große Saal war für Videoprojektionen für eine notwendige Theorie-Einheit bestens vorbereitet. Auch darf erwähnt werden, dass das ganze Gebäude trotz erheblich verzögerter Abreise der Erntehelfer, in aller kürzester Zeit blitzblank geputzt worden war.
Am Freitag, dem Anreisetag, musste das geplante erste Training in der Lübbener Turnhalle kurzfristig ausfallen; die Gruppe wusste sich schnell anderweitig gut die Zeit zu vertreiben: mit einem Spaziergang durch Lübben bis zur Schlossinsel und ein sich anschließendes Pizza-Essen in der Pizzeria in der Altstadt.
Der Samstag begann für die Mädchen dann mit einem halbstündigen Lauf in der Morgensonne durch den Wald und vorbei an den Koppeln rund ums Reha-Gut. Hiernach wurde in der ebenfalls zur Verfügung gestellten Küche ein Frühstück selbst organisiert, bevor es anschließend mit den beiden Kleinbussen der AWO Spreewaldwerkstätten zum Training in die Sporthalle am kleinen Hain nach Lübben ging. Ausgepowert ging es zurück zur Unterkunft, in der gemeinsam das Mittagessen vorbereitet wurde, um sich danach schon wieder fürs Teambuilding auf den Weg zu machen. Dieses mal allerdings nach Lübbenau/Spreewald. Hier standen am Nachmittag zunächst eine 90-minütige Paddel-Tour durch den malerischen urwüchsigem Spreewald und im Anschluss ein abendlicher Besuch im Spreewelten-Schwimmbad auf dem Programm. In den Spreewelten hätten die Mädchen mit den Pinguinen um die Wette schwimmen können, wenn die Pinguine denn Lust dazu gehabt hätten. Diese hatten aber wohl schon am Tag ausreichend gebadet und watschelten nur noch am Rand auf und ab und schauten den Menschen vielmehr interessiert beim Baden zu. Zurück in der Kemlitzer Unterkunft, ließen die Teilnehmerinnen und ihre Betreuer den ereignisreichen Tag ausklingen.
Der Sonntag, dann auch schon wieder der Abreisetag, begann erneut mit einem Waldlauf. Gestärkt vom Frühstück fanden sich alle im großen Saal zusammen. Hier gab es ein paar kurze Worte zur AWO im Allgemein, dem Reha-Gut im Besonderen und natürlich auch eine knappe Stunde Handball-Theorie, die sich dank beinendruckender Video- und Audio-Technik wunderbar umsetzen ließ. Im Anschluss wurde das Gelände des FFZ und des Reha-Gutes besichtigt. Hierbei konnte dann einiges des in den Videos theoretisch Erklärtem, kurz auf einem Bolzplatz nachgestellt werden. Weiter ging es zu den Gehegen von Ziegen, Ponys, Kaninchen, Meerschweinchen und natürlich auch zu den Milchkühen und Kälbern. Dort wurde das aktuelle Gesamtgewicht des Teams, einschließlich der Trainer, mit 920 kg ermittelt. Der Aufenthalt in Kemlitz endete mit einem Grillfest unter freiem Himmel - erneut bei schönstem Spätsommerwetter. Nachdem die Unterkunft wieder hergerichtet und das Gepäck sowie restliches Essen verstaut worden waren, ging es gemeinsam zum ersehnten ersten Punktspiel nach Berlin.
In Berlin angekommen, kam es am frühen Abend - in der großen, immer noch fantastischen Schöneberger Sporthalle - zum Kräftemessen mit den dortigen Mädchen von OSF. Um es gleich vorwegzunehmen: Die im AWO Ferien- und Freizeitzentrum opitmal auf das Spiel vorbereiteten Mädchen aus Rudow siegten - und das auch noch sehr souverän! Am Ende stand ein toller 27:16 (15:11) Auswärtssieg auf der Anzeigetafel. Der schönste Abschluss für dieses Wochenende, den sich sowohl die Mädchen, als auch ihre Trainer vorstellen konnten.
An dieser Stelle geht ein großer Dank an den AWO Bezirksverband Brandenburg Süd e. V. und sein Jugendwerk sowie ganz besonders an Sven Born und Diddi Liebchen, die bei der sehr kurzfristigen Planung, Organisation und Umsetzung des Trainingslagers so behilflich waren. Alles vorab Zugesagte wurde zu 100 % umgesetzt. Ebenso geht ein Dank an Dominic Lübke, dem Leiter des Regionalen Jugendwerkes der AWO Brandenburg Süd, der bei der Ideenfindung für dieses Wochenende maßgeblich unterstützte, sich aber leider nicht selbst vor Ort einen Eindruck verschaffen konnte. Schlussendlich ebenso ein großes Dankeschön an die Stadt Lübben, im Besonderen die Herren Bader und Köhler, welche den Berliner Mädchen die Nutzung der Turnhalle an diesem Wochenende ermöglicht hatten.
Text/Fotos: Gerald Wetzel